Stressmanagement durch Achtsamkeit
Achtsamkeit im Wald, Achtsamkeit im Alltag
Das „Hier und Jetzt“ bewusst wahrnehmen, ohne zu bewerten.
Die einfachen Achtsamkeitsübungen in den Kursen sollen das neutrale und wertungsfreie Beobachten und Annehmen der Gedanken und Gefühle fördern. Es muss nicht immer alles in gut oder schlecht kategorisiert, oder begrübelt werden. Die Achtsamkeitsübungen verknüpfe ich mit einfachen Konzentrationsübungen und Meditationen.
Intensive und auf die innere und emotionale Wahrnehmung geführte Achtsamkeitsübungen können bei Traumata-Patienten oder Teilnehmern mit starken Depressionen und Ängsten ein Risiko einer Verschlechterung ihrer Symptome darstellen und werden daher nicht angeleitet.
Achtsamkeit in seinen Alltag zu bringen kann mit etwas Übung dabei helfen, viele Situationen entspannter zu begegnen. Hier erlangt man nach etwas Zeit ein Gemüt, mit einer entspannteren und positiveren Grundeinstellung. So können Sie mit Stress und Beklemmungen viel einfacher und stressresistenter umgehen.
Die wertungsfreie Beobachtung des Hier und Jetzt ist ein Bewusstseinszustand, eine innere Haltung. Gefühle, Gedanken und Sinneswahrnehmungen werden wertungsfrei wahrgenommen, beobachtet und weiterziehen gelassen.
Diese innere Haltung bringt Ihnen ein größeres Selbstbewusstsein und Sie lernen Ihre Grenzen, Ihre Stärken und auch Schwächen kennen. Gerade bei Schwächen ist es wichtig, sie keinesfalls als negativ anzuerkennen, sondern sie einfach zu akzeptieren.
Achtsamkeitsübungen können als unterstützende Maßnahme bei verschiedenen Erkrankungen angewendet werden. Es kann positiv wirken bei Depression, Angststörungen, Burnout und Suchterkrankungen, aber auch Bluthochdruck.
Gelebte Achtsamkeit wirkt entspannend, stressreduzierend und emotional stärkend (Resilienz) und ist auch für gesunde Menschen geeignet, die im Alltag Stress erleben und diesen etwas verringern wollen, um stressbedingten Erkrankungen auf Dauer vorzubeugen.
Grundsätzlich kann jeder die Stressbewältigung durch Achtsamkeit ausprobieren, vorausgesetzt man ist für die Methode offen und lässt sich darauf ein.
Beispiel Alltagssituation „Supermarkt an der Kasse“:
Ich ärgere mich nicht, dass ich in der Schlange an der Kasse warte. Warum mich darüber ärgern und schon gestresst zum nächsten Termin oder nach Hause kommen. Ich kann die Situation wahrscheinlich eh nicht ändern.
So kann ich die Situation besser ruhig annehmen und beobachten. Ich sage mir vielleicht lieber nur: „Ja die Kasse ist wieder voll und es wird keine zweite Kasse aufgemacht. Dann warte ich halt 3 Minuten länger, PUNKT.“ Das alles ohne die Situation zu bewerten.
Ebenso kann man auch versuchen, gedankenlos durch das Geschäft oder aus einem Fenster in die Ferne zu blicken und das Geschehen zu beobachten. Gedankenlos zu sein hat auch etwas Entspannendes.
Dasselbe gilt für viele Alltagssituationen, die einen zur Aufregung bringen können. Wer das neutrale Beobachten des Öfteren schafft und die Situation entspannt begegnet, hat den Tag über viel ruhiger und gelassener verbracht, ist zufriedener und tut auf Dauer seiner Gesundheit etwas Gutes und beugt stressbedingten Beschwerden vor.
Der Begriff „Multitasking“ ist hier das Gegenteil. Lieber öfters nach dem Motto „Alles nach der Reihe“ und dabei mit der vollen Aufmerksamkeit.
Darunter fällt auch, Mahlzeiten ohne Ablenkung von TV, Tablet, Zeitung, Smartphone oder Radio einzunehmen. Bewusst das Essen schmecken und wahrnehmen. Das führt schon zu einer entspannten Gefühlslage.
Die Wirkungen der Achtsamkeit auf einen Blick:
Größere Stressresistenz
Sie können besser mit Stress und Belastungen umgehen, wenn Sie den Auslösern mit mehr Achtsamkeit begegnen. Dabei zeigt sich oft, dass alles nur halb so schlimm ist und Probleme aufgebauscht wurden. Gleichzeitig kann Achtsamkeit helfen, Lösungen zu finden und Stress, der trotzdem auftaucht, wieder abzubauen.
Gestärkte emotionale Wiederstandskraft (Resilienz)
Forscher an der Universität Gießen kamen zu dem Ergebnis: Achtsamkeit macht Menschen signifikant psychisch stabiler und gesünder. Gerade in der heutigen Zeit, in der psychische Probleme immer häufiger auftreten, ein besonders wichtiger Effekt.
Erhöhte Konzentration und Offenheit
Eine australische Studie von Belinda Ivanovski und Gin Malhi zeigte, dass Achtsamkeitstraining insgesamt zu mehr Feingefühl, Konzentration und Offenheit führen kann. Für zwischenmenschliche Beziehung sind Empathie und ein Umgang mit mehr Feingefühl besonders wichtig.
Sorgenfreier
Anders als oftmals angenommen, führt Achtsamkeit nicht dazu, dass Sie mehr grübeln. Ganz im Gegenteil! Sie machen sich weniger Sorgen, stattdessen führt Achtsamkeit bei vielen Menschen zu einer größeren Dankbarkeit. Sie erkennen, was Sie bereits alles erreicht haben, worauf Sie stolz sein können und worüber Sie sich freuen sollten.
Positivere Gedanken/ Positivere Grundeinstellung
Sie entwickeln positivere Gedanken und eine optimistische Grundeinstellung. Machen sich doch mal negative Gedanken breit, werden diese durch die Achtsamkeit reflektiert, verarbeitet und für etwas Positives genutzt. Sie lernen daraus, nehmen wichtige Erkenntnisse mit und werden für die Zukunft optimistischer.
Mehr Geduld
Zudem macht Achtsamkeit geduldiger – mit sich selbst und mit anderen. In der heutigen Zeit muss alles immer schneller werden. Niemand scheint auch nur eine Minute Zeit zu haben, wenn die Ampel auf Rot springt beginnt das Fluchen und Hupen und an der Kasse könnte man ausrasten, wenn es nicht schnell genug geht. Die bewusste Entschleunigung durch Achtsamkeit führt zu mehr Geduld und mehr Disziplin.